04.04.07 Steffen Wunder

Manchmal wundere ich mich. Die Aussicht auf der verlegten Assoto-Eröffnungsparty überm Hafen war atemberaubend, und die Aussicht auf die neuen regelmäßigen Assoto Clubnächte die Reef mir geschildert klingen wunderbar, aber als dann Michael Jackson „Who is it?“ von 1991 lief war ich doch eher verwundert. Wenn ich zurück denke war ich damals frisch in der 3. Klasse und irgendwie hätten dann auch noch die Schlümpfe laufen können, obwohl die glaube ich erst später ihren neuen Clubsound gefahren haben. Aber ich fand es definitiv merkwürdig mich wieder wie ein 9 jähriger Knabe zu fühlen. Habe ich ein Früh-Neunziger Rhythm&Pop Revival verschlafen, oder ist das jetzt heiß in den Straßen?
Was allerdings höchsten Grades großartig war, war das strikte Rauchverbot im Raum, was sich gerne durchsetzen könnte, aber vermutlich in der neuen Stamm-Location nicht übernommen wird.
Ich wundere mich auch immer wieder über Theatergäste, die Hochkultur mit dem Löffel gefressen haben, und den schönsten aller Standardsprüche bringen: “Sowas hätte man vor 30 Jahren machen können.“ Wenn man der Avantgarde entwächst und allein und einsam im Bereich der Kultur voranprescht, dann ist es ein hartes Leben. Das erklärt wohl auch, warum der eher gut situierte Gast gestern versucht hat eine Tasche die als Requisite in dem Stück, welches er vor 30 Jahren gemacht hätte, fungiert, mitgehen zu lassen. Aber die Schauspieler und Autoren der Performance haben es locker genommen. Zitat „Wie hätte das vor 30 Jahren gehen sollen? Da war ich 8!“ Das wiederum wäre ein Stück wie für Michael Jackson gemacht. Was uns nahtlos zu Tokio Hotel fürht.
Ich wundere mich über das Catering der Jungs. Wie kann es sein, dass das Management wirklich das komplette Sortiment von Müller Milchreis auffährt, aber für Bill nur eine Milchschnitte parat hält? Da muss die UNO mal was machen.
Und noch wunderlicher finde ich die Hatorade die Joy Denalane scheinbar des öfteren gereicht bekommt. Das neue Album ist gerade für Liebhaber der Soul-Renaissance Ende der 90er ein Meisterwerk.
Viel sinnvoller finde ich da die Hatorade die Alanis Morissette für Fergie aufbereitet hat.
Ein Video-Diss und vermutlich eine indirekte Beschwerde über den verliehenen Grammy. Glanzstück!


Posted by Jazzket